Archive for August 2009

Beweg Dein Arsch

August 30, 2009

Vor einiger Zeit war da eine Postkarte im Briefkasten von etwa 6,2 Millionen Menschen. Nicht von der Costa Brava, nicht aus den USA – sie kam von der Stadtverwaltung: Wahlbenachrichtigung. Damit konnten sie heute ins Wahllokal ihrer Vertrauens, um bei einer der drei Landtagswahlen ihre Stimme abzugeben. Fast 2,8 Millionen von ihnen sind aber lieber zu Hause geblieben bzw. in den Biergarten gegangen. Enttäuschend! Klar, bei der Bundestagswahl wird die Beteiligung deutlich über den ca. 55% von heute liegen – trotzdem muss da noch einiges mobilisert werden.

Blumentopf geben da schonmal ganz gut den Ton an: „Beweg Dein Arsch, geh zur Wahl!“

Salat vs Chips

August 28, 2009

Kennt jeder. Man geht einkaufen, plant Salat mitzunehmen. Kaum zuhause merkt man, dass man doch wieder die Chips-Tüte in die Tasche geschlichen hat.

Dieses wants (Chips, etc.) vs shoulds (Salat, etc.) ist sehr gut in einem „fastcompany“ Artikel beschrieben (hier). Key takeaway: Bundling von wants und shoulds! Sprich, Chips gibts es nur wenn es auch Salat gibt!

Interessant sind auch die Anwendungen auf Marketing, Konsumentenverhalten, oder Mitarbeitersteuerung, die im Artikel beschrieben sind.

In diesem Sinne. Ich geh jetzt joggen (should), um mir dann die Schoki (want) zu gönnen. Mal schauen, wie lang der Trick funktioniert.

Meisterlich

August 27, 2009

Nachdem ich mir eben Tims Beitrag und das dazugehörende Video angeschaut habe dachte ich erst mal: was reden die da eigentlich? Ich habe natürlich kein Wort verstanden, denn ich kann leider kein Portugiesisch. Und damit bin ich wohl nicht der Einzige in Deutschland.

Diese Tatsache ist wohl auch dem Meisterstürmer – und Brasilianer – Grafite vom Vfl Wolfsburg bekannt. Und so hat er sich  entschlossen, seine Interviews ab jetzt nicht mehr auf portugiesisch sondern auf deutsch zu geben. Damit die Botschaft auch direkt das Volk erreicht sozusagen. Bei der ersten Frage hat das ja auch gut geklappt, doch dann kam er ein wenig ins „Stolpern“….

Scndloook sagt trotzdem: coole Aktion, weiter so. Und freut sich schon ein bisschen auf weitere Interviews…

Lass laufen!

August 27, 2009

Die Lösung ist da! Gestern haben wir noch über die Wasserknappheit berichtet, die in manchen Teilen der Welt dramatisch zunehmen wird – heute schon erreicht uns die Lösung aus Brasilien! Die Umweltschutzorganisation SOS Mata Atlantica hat eine ganz simple Idee, mit der allein in Sao Paulo 1500 Liter Wasser eingespart werden könnten. Nicht etwa pro Tag, nein: pro Sekunde! Wie soll das funktionieren,  fragt ihr euch? Laufen lassen! Wer anstatt auf der Schüssel, sein kleines Geschäft in Zukunft in der Duschkabine erledigt, hilft Wasser sparen, stoppt den Klimawandel und ja: rettet die Welt!

Wer übrigens hygienische Bedenken hat, dem rät die Organisation, sofort wenn die Duschbrause läuft selber auch gleich laufen zu lassen – also am besten BEVOR man sich einseift! Na, dann: Wasser marsch!

ScndLook Rückblick: Konjunktur, Einheit und Wasser

August 26, 2009

Was uns diese Woche bewegt hat:

Konjunktur. Immer noch unklar ob die Konjunktur ein V,L, U oder gar W annimmt (V=starkes Wachstum sofort nach Krise, L = lange Zeit ohne Wachstum, U= Wachstum zieht langsam an, W= Double Dip, wie 1929, der nächste Einbruch wartet auf uns).
ScndLook: Abfall scheint gestoppt. Stabiler Konsum plus Keynes retten uns vor der ultimativen Katastrophe (=W oder „\“). Aber, Wirtschaft rund 6% kleiner als 2008 , sprich 4-5 „verlorene“ Jahre.

Einheit. Es ging durch die Presse, 1.6 Billionen Euro hat die Einheit gekostet (lt Gutachten FU Berlin) – eine Reaktion blieb aber weitgehend aus.

ScndLook: Anerkennung für eine historische Leistung, die da vollbracht wurde – immerhin steht Gesamtdeutschland heute nicht schlecht da. BIP im Osten stieg um rund 4% p.a. (nach Inflation rund 2%). Lebensstandard verdoppelt. Produktivität verdoppelt und damit auf Westniveau. Wenn man sich die weichen Faktoren anschaut, beschleicht einen aber doch das Gefühl, dass viele Menschen nicht angekommen sind – so halten seit 1995 nur 20% der Menschen das Wirtschaftssystem in Deutschland für „gut“. Schockierend auch der Bevölkerungsverlust von 16 auf 13.5 Millionen („alte BRD“ plus 6 Millionen). Link zu den Daten

Wasser. Der Welt geht das Wasser aus und zusätzlich werden wir immer mehr (1.5 Milliarden mehr Menschen in Asien bis 2050). Die neuste Studie des International Water Management Institute prognostiziert, dass es in Asien zur einer Nahrungsknappheit von 25% kommen wird (ohne Auswirkung Klimawandel!).

ScndLook: Meist wird der Wasserverbrauch von Deutschland mit 124 Liter pro Person/Tag angegeben (und das sind 20 Liter weniger als wir 1991 benötigten!). Zum Thema Wasser(verbrauch) gibt es nun eine neue Studie des WWF, die auch den indirekten Wasserverbrauch miteinbezieht (entsteht durch Konsum und Produktion). Ergebnis: Zur Zeit kommen wir auf rund 5288 Liter pro Tag/Person. Interessant, 50% davon importieren wir von Schwellenländern, die oft selbst nicht genug Wasser haben. Ein Beispiel: 1 Tasse Kaffe verursacht in Kenia einen Wasserverbrauch von rund 140 Liter. Scnd Look Prognose: Der Kampf ums Wasser wird noch richtig zunehmen – und damit auch militärische Auseinandersetzungen. Bis dahin werden wir weiterhin Wasser importierte und China & Saudi Arabien reagieren dadurch, dass sie Flächen zur Nahrungsmittelproduktion in Afrika kaufen (Wasser gibt’s dann fast gratis dazu).

Link zur WWF Studie und noch ein interessanter Artikel: „Strom in die falsche Richtung“ – Spiegel 35, 2009

Der zweite Teil folgt – dann geht es um geht es GM & Opel und das Thema Staatsverschuldung.

Echtzeit-Attacke

August 25, 2009

Nachdem wir bereits zu Spieltag 3 das Thema Social Media von „sportlicher Seite“ beleuchtet haben, knüpfen wir nun direkt an mit einem interessanten Artikel zum „Kampf um das Echtzeit-Netz“, gefunden im Handelsblatt.

Seit kurzem gibt es mit der Suchmaschine Bing endlich eine ernstzunehmende Alternative zum bisherigen Quasi-Alleinherrscher Google – interessant dabei: Microsoft als Herausforder.

Doch das gilt für die „klassischen“ Suchmaschinen. Denn schon jetzt wird um das nächste Feld gefightet: Suchmaschinen, die nicht nur Homepages sondern auch Social Media – also Facebook, Twitter & Co. – in Echtzeit durchsuchen und sekundenaktuell die neuesten Status-Meldungen der User in die Suchergebnisse integrieren.

Das Ganze nennt sich Echtzeit-Netz (oder Real Time Web, Alter!) und auch Facebook selbst will in diesem Bereich jetzt mit einer Suchmaschinenfunktion einsteigen. Ein spannendes Thema – mehr Infos findet Ihr hier: zum Artikel.

Spieltag 3: Gezwitschert in 140 Zeichen

August 24, 2009

Web 2.0 und Social Media sind absolute In-Themen. So ähnlich wie Fußball. Nur ohne Sepp-Herberger-Nostalgie-Faktor. Natürlich machen studiVZ, myspace und Co. nicht vor der Bundesliga halt. Fans schwören ihrem Verein digital die Treue. Und auch die Profis sind am Rechner aktiv: Im Trainingslager fügt ein Spieler erst die Neuzugänge bei facebook als friends hinzu und pflügt sie dann auf dem Platz um. Denn beim Kampf um den Stammplatz hört die Online-Freundschaft auf.

 

Natürlich birgt dies weitere Risiken für Fußballer in sich. Gut zu beobachten am Beispiel eines Verteidigers des 1.FC Kaiserslautern. Vor lauter Begeisterung trat er einer studiVZ-Gruppe bei, die ihn als Fußball-Gott feierte. Unglücklicherweise konnten sämtliche Mitglieder fortan auf sein Profil zugreifen und die Privatbilder des Kickers einsehen. (Abwehr-) Künstlerpech.


Bei Facebook findet man von Youngstern wie Chinedu Obasi bis zu alten Haudegen wie Levan Kobiashvili alle möglichen Spielerprofile. Doch das am heißesten diskutierte Social-Media-Phänomen ist wohl derzeit twitter. So zwitschert zum Beispiel Barack Obama  – in den USA ungefähr das Equivalent zu Wolfgang Overath beim 1.FC Köln – aus dem Weißen Haus.


scndlook schaut daher auf die twitter-Meldungen, wie sie einige Stars zum 3. Spieltag hätten schreiben können. Ja, müssen. Aus 90 Minuten werden so maximal 140 Zeichen:


ClaudioPizarroSVW: Hola #Werder! Bin wieder da, habe ein 2-Tore-Geschenk mitgebracht. Soll ich trotzdem noch nen Stürmer vermitteln?

 

SuboticEisenfuß: @Jens: Hoffe die Lippe hält!


Kind96: Soll ich #Matthäus holen? Der #Slomka versteht mir zu viel vom Sport…


FußballGottKevinKuranyi: Wieder ein Superspiel! @BundesJogi: Habe so oft wie Ibisevic getroffen – hol mich zurück!


FC_Ehret: Wenn einer den Ochs in der Frankfurter Innenstadt trifft: Holt ihn von den Beinen! Grätsche auf Asphalt gibt #FC-Logenkarten!


OsramHeynckes: #Breisgau ist ein schönes Reiseziel. Davon abgesehen: Kennt irgendjemand noch diesen Patrick Helmes?


MüllerHeinz: Wir singen Bahnschranke #Rensing, Baaaahnschranke #Rensing, wir singen…


KleinerKriegerHSV: @DiegoBenaglio: Danke für den breiten Rücken!


RealRibery: Merde! Falschen User Namen zugelegt.


 

Und wie lautet euer Fazit in 140 Zeichen? Oder interessiert euch web 2.0 so viel wie eine 0:2-Niederlage eures Klubs? Kommentare wie immer erwünscht. Und Anregungen werden sofort umgesetzt – keine 160 Zeichen Aussagen mehr.

Spieltag 2: Der große Messias-Test II

August 18, 2009

Hier nun der –  fast so innig wie das Neue Testament herbei gesehnte – zweite Teil des scndlook Messias-Tests. Wer Teil I verpasst hat: Einfach runter scrollen oder hier klicken.

Lukas Podolski (1. FC Köln):
Im katholischen Rheinland hat man zuletzt keine guten Messias-Erfahrungen gemacht. Christoph Daum verabschiedete sich von seiner Herzensangelegenheit und trainiert nun ein Team im Schatten der Minarette von Istanbul. Sicherlich mit einem absolut reinen Gewissen. Aber der Glaube ist noch da. An die Monarchie. Prinz Poldi debütierte in dieser Spielzeit und hätte glatt für die Sensation des Spieltags sorgen können. Doch alleine vor Meister-Keeper Benaglio überkam den Heimkehrer ein Moment der (Abschluss-) Schwäche. Wie Samson nach dem Haare schneiden und das FC-Unheil nahm trotz 1-0-Führung seinen Lauf.

scndlook Wertung: Der Prinz wird gegen Frankfurt treffen und sein Team wieder aus dem Fegefeuer am Tabellenende holen – sofern sein Gefolge die Eigentor-Jagd einstellt. Daher 2 von 3 Heiligen Königen.

Felix Magath (FC Schalke 04):
Die leidgeprüften Schalker warten mittlerweile länger auf die Schale als Moses brauchte, um die Israeliten in das kanaanäische Land zu führen. Den Fußball-Gott haben sie daher in Gelsenkirchen oft verflucht. Hoffen aber inständig, dass er es ihnen nicht allzu übel genommen hat. Und Felix Magath die Blau-Weißen innerhalb der kommenden vier Jahr zum Titel führen darf. Eine Mission, die Wasser in Wein verwandeln wie einen kleinen Sonntagnachmittagszaubertrick erscheinen lässt. Aber der Start gelang vollends, denn Magath stellte weise auf wie Salomon: Tabellenspitze.

scndlook Wertung: Magath führt S04 wieder ins internationale Geschäft, doch eine Meisterschaft ist von Gelsenkirchen-Buer noch mindestens so weit entfernt wie Lourdes vom Ruhrgebiet. Daher 4 von 5 Büchern Mose.

Amen.

Dies ist natürlich nur eine erlesene Schar möglicher Heilsbringer. Daher die Frage auch an euch: Wer hat eurer Meinung nach das größte Messias-Potenzial in der Fußball Bundesliga? Und wird Schalke Meister wenn sie die angebliche Mohammed-Verunglimpfung aus dem Vereinslied nehmen?

Boni sind schwachsinnig

August 18, 2009

Liebe (BWL-) Freunde,

seht es ein – auch wenn es uns über Jahre hinweg eingetrichtert wurde – Boni sind schwachsinnig, zumindest für Führungskräfte!

Nachdem die (nicht gerade sozialistische) FAZ das Thema „No Boni“ nun schon zum 4-mal aufgreift, eine Übersicht über die Gründe:

a) Menschen können komplexe Aufgaben nicht besser erledigen, nur weil sie mehr Geld in Aussicht gestellt bekommen. Im Gegenteil, vor kurzem hat eine US Studie sogar das Gegenteil bewiesen. Die Probanden wurden zunehmend nervöser je mehr Bonus ihnen in Aussicht gestellt wurden. Ergebnis: Versagen im Job.

b) Praxistest: Eine ganz neue Studie der ETH Zürich über die Incentivierung von Bankmanagern kommt zu dem Schluss: “there is no evidence that banks with CEOs whose incentives were better aligned with the interests of their shareholders performed better during the crisis and some evidence that these banks actually performed worse […].” Aha, performed worse…

c) Binsenweisheit 3 (auch durch Studien gedeckt): Menschen sind nicht nur durch Geld motiviert, sondern genauso sehr durch Prestige, Macht,etc. Warum dann also Boni zahlen?

d) Gegenargument „Boni machen aus Angestellten Unternehmer“. Total BS. Oder schon mal was von negativen Bonuszahlungen gehört oder von Privatinsolvenz von Managern?  Oder fordert jemand von Herrn Wiedking die 100+ Mio., die er durch nicht cash-wirksame Finanzgeschäfte bekommen hat (2007-2009)? Egal, die Marktkapitalisierung liegt ja noch bei 9 Mrd (Vergleich 2007: 60 Mrd). Okay polemisch, aber auch nicht ganz falsch für den Zeitraum.

Alle die jetzt noch für Boni sind: Warum nicht Merkel nen Bonus zahlen? Oder Papst Benedikt? Als Shareholder (sind wir doch…) sollten wir da doch schon lange drauf gekommen sein.

Freu mich auf Kommentare, Meinungen.
BTW – die FAZ Artikel: „Geld oder Ehre“ oder „Bonus malus est“

The Blueprint 3 Cover Art

August 18, 2009

Im September erscheint das neue Jay-Z – Album: The Blueprint 3. Als kleinen Appetizer gibts bei scndlook schon mal die Cover-Gestaltung:

Bluprint_3_Cover_Art

Wenn Ihr mich fragt: sehr gelungen. (Oder nach Spieltag 2: 10 von 12 Apostel… 😉

Die Cover-Gestaltung hebt sich deutlich von den bisherigen Alben Jay-Z’s ab auf denen meist in voller Größe ein Konterfeit des Rappers prangte. Mit seiner schlichten und zugleich futuristischen Gestaltung zeigt das neue Cover, dass Hova auch mit 39 Jahren versucht, mit der Zeit zu gehen oder sogar neue Trends zu setzen.

Genau das sollte auch der Anspruch eines Superstars wie Jay-Z sein.

Trotzdem war ich erstmal überrascht denn Jay hatte mit seinem letzten Lied „Death of Auto-Tune“ ja noch kräftig in die „Old School – Kerbe“ geschlagen und mit seinem Appell an eine Rückkehr zu „richtigem“ Rap und weg vom Auto-Tune-Singsang für heftige Diskussionen in Presse und Internet-Foren gesorgt hatte. Aber was erfolgreiche Vermarktung angeht hatte Jigga ja schon häufiger den richtigen Riecher.

Wir sind gespannt auf mehr. Die erste Single – zusammen mit niemand geringerem als Rihanna und Kanye West – gibts zum Reinhören hier: